Karin Stöttinger von Female Chefs im #jungbleiben Portrait
Inspirierenden Frauen aus der Kulinarikbranche eine Plattform bieten! Das hat sich Karin Stöttinger zur Aufgabe gemacht und die Plattform Female Chefs ins Leben gerufen. In spannenden Interviews kann sie ihrer Leidenschaft Menschen zuzuhören und diese zusammenzubringen nachgehen und diesen Menschen jetzt über ihre Plattform auch eine Bühne bieten.
Wie würdest du dich in 5 Worten beschreiben?
Kreativ, hungrig, hilfsbereit, neugierig, sensibel
Was war der initiierende Gedanke hinter Female Chefs?
Die Gleichstellung von Mann und Frau begleitet mich schon mein gesamtes Leben. Seit nunmehr zehn Jahren bin ich als Foodbloggerin und Kochbuchautorin in der Kulinarikbranche unterwegs.
Googelt man „Köchin Österreich“ kommt nach wenigen wunderbaren Damen kurz darauf schon ein Koch.
Dieses Ungleichgewicht war der Initialgedanke für das Projekt. In Österreich gibt es herausragende Frauen in der Kulinarikbranche, die aktuell unter dem Radar agieren. Es braucht genau diese Vorbilder in vorderster Reihe um wahrgenommen zu werden.
Welches Ziel verfolgt du mit deiner Plattform?
Die Plattform Female Chefs soll zu mehr Sichtbarkeit der Frauen in der Branche führen. Mir geht es nicht um die Inexistenz, sondern um das Zeigen von Bestehendem.
2023 sollte es einen gemeinsamen, diversen Auftritt geben, ohne darüber nachdenken zu müssen.
Mein Kreis schließt sich, wenn es zu mehr Buchungen, Bewerbungen, Tischreservierungen und Verkäufen kommt. Die Plattform soll in erster Linie Wissen vermitteln und im zweiten Step untereinander vernetzen.
Welche inspirierenden Geschichten von erfolgreichen Frauen in der Gastronomie sind dir aufgefallen, und was können wir von ihnen lernen?
Ich habe viele Frauen für Female Chefs interviewt und jede einzelne Geschichte hat mich tief berührt. In Erinnerung ist mir geblieben, dass es Frauen gibt, die schon in sehr jungen Jahren Kredite auf der Bank aufnehmen, um ihrer Vision zu folgen. Dass es Frauen gibt, die ganz andere Lebenswege eingeschlagen haben, dann in den elterlichen Betrieb zurückgekehrt sind und dort ihr Glück gefunden haben. Dass es Quereinsteigerinnen und Aussteigerinnen gibt, die ihr Wissen jetzt in die höchste Qualität ihrer Produkte stecken und täglich dazu lernen und dass eine Person mehreren Leidenschaften wie dem Biobäuerin sein und dem Kellnern gleichzeitig nachgehen kann. Es gibt kein “entweder…oder”, sondern ganz viel dazwischen und von all diesen Frauen und ihren Geschichten kann man ganz viel lernen.
Welche Rolle spielt die Vielfalt in der Kulinarikbranche, insbesondere in Bezug auf Geschlecht und Kultur, und wie können wir eine inklusivere Umgebung schaffen?
Kochen, Musik und Sport sind für mich völkerverständigende Aktivitäten, die sogar ohne gemeinsame Sprache, unabhängig von Alter und Herkunft immer zusammen funktionieren.
Menschen mit gleicher Begeisterung schwingen gleich und werden immer zusammenfinden.
Wer darüber hinaus noch offen für Neues ist, dem steht nichts mehr im Wege und die Vielfalt wird gedeihen. Voneinander lernen, zuhören und gemeinsam ausprobieren lässt am Ende alle Beteiligten wachsen.
Wie können wir junge Mädchen und Frauen ermutigen, eine Karriere im Bereich Kulinarik anzustreben und welchen Beitrag kann Female Chefs dafür leisten?
Wer Role-Models wahrnimmt, sie immer wieder öffentlich sieht, über sie liest und sprechen hört, wird selbst wachsen und den Mut finden, die eigenen Ideen mutig umzusetzen. Mentorinnenprogramme – wie sie in der Wirtschaft angeboten werden – können helfen, erste Hürden zu überwinden.
Ich glaube hier sind den Ideen keine Grenzen gesetzt.
Female Chefs stellt die Netzwerkplattform dar, die im nächsten Schritt die Frauen im realen Leben an einen Tisch bringt, um neue Ideen zu diesem Thema zu finden. Denn genau diese Frage stellen sich alle Damen.
Welche zukünftigen Pläne hat Female Chefs, um die Sichtbarkeit und Anerkennung von Frauen in der Branche weiter zu stärken?
Ab Herbst wird es zu ersten Treffen, Podiumsdiskussionen und vielem mehr kommen. Die Ideen sprudeln nur so. Da ich aber eine One-Woman-Show bin, wird alles Step-by-Step gehen.
Was bedeutet #nachhaltig jungbleiben für dich?
#nachhaltig jungbleiben heißt für mich, die eigenen Schubladen immer wieder zu öffnen, sich zu hinterfragen und einen anderen Blickwinkel zuzulassen. Jungbleiben ist für mich weltoffen, aufklärend und wertvoll.
Ohne, mild, oder prickelnd?
Prickelnd im Sommer, ohne im Winter!
Fotocredits:
1. & 2. Passage: Karin Stöttinger © Antje Wolm
3. Passage: Kim kocht (c) Thomas Schauer | Elisabeth Grabmer © Karin Stoettinger
4. Passage: Viktoria Fahringer © Artdirection4u Gmbh Julian Höck
5. Passage: Katharina Seiser © Gianmaria Gava 2023 | Pia Fetz © Adolf Bereuter
6. Passage: Theresa Imre © Oliver Topf | Steffi Parlow © Rupert Rechling
7. Passage: Simone Raihmann © Vanessa Maas | Nuart Eva © Martin Hoffmann