
Juice Your Shoes: Noel & Marek von ekn footwear im #jungbleiben Portrait
Wir haben mit dem Gründer Noel und dem Creative Head Marek von ekn gesprochen – über Verantwortung in der Modebranche, kreative Prozesse und warum ein Sneaker nicht die Welt rettet – aber ein Anfang sein kann.
Wie würdet ihr euch in 6 Worten beschreiben?
Noel: Walking Clean in a Dirty World.
Marek: neugierig, unabhängig, clean, inklusiv, fair & cool.
Noel, du hast übers Skateboarding deine Faszination zum Schuh-Handwerk entdeckt. Wie war dein weiterer Weg bis zur eigenen Brand?
Ich habe mich intensiv mit dem Skateboarden und natürlich auch mit Schuhen beschäftigt. Während meines Studiums begann ich, bei einem Laufspezialisten zu arbeiten, was mir die Möglichkeit eröffnete, für einige der großen Sportartikelhersteller tätig zu sein. Doch da ich stets auf der Suche nach einer sinnstiftenden Arbeit war, wechselte ich zu einem Ökotextil-Pionier und lernte dort viel über die ökologische und sozial faire Herstellung von Kleidung.
Diese Erfahrung inspirierte mich dazu, eine Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit mit aufzubauen. Doch als leidenschaftlicher Schuh-Enthusiast ließ mich der Gedanke, meine eigene Marke zu gründen, nie los. Also flog ich vor vielen Jahren mit meinen ersten Designs im Gepäck nach Portugal – und ließ dort meine ersten Schuhmuster produzieren.
Marek, als Creative Head – woher nimmst du deine Inspiration und wie wird aus ihr ein handfestes Design?
Ganz unterschiedlich! Ganz vorne dran Popkultur: Musik, Filme, Kunst. Von da fängt die Reise an und ich stelle mir viele Fragen. Mal ganz abstrakt: wie würde Jazz als Schuh aussehen, manchmal ganz rational: was macht einen Schuh perfekt für einen heißen Sommer, oder ganz egoistisch: welcher Schuh fehlt in meiner Garderobe. Zudem ist Malerei eine große Leidenschaft für mich und meine Bilder inspirieren oft die Farbwahl unserer Schuhe.
Noel: In den letzten Jahrzehnten wurde die Modeindustrie durch übermäßig lange, globale Lieferketten, Umweltverschmutzung und Ausbeutung gekennzeichnet. Bis heute bildet die Unterdrückung von Arbeitern im globalen Süden die Grundlage, auf der unzählige internationale Modeunternehmen ihre Gewinne erwirtschaften.
Wir glauben an die Notwendigkeit eines Wandels in einer Welt, die sich ständig verändert und die bei jedem Einzelnen beginnt.
Wir sehen uns als Teil einer weltweiten Bewegung, die sich für soziale und ökologische Transformation einsetzt, um die globalen Probleme dieser Welt aktiv anzugehen.
Wir übernehmen bereits heute Verantwortung: Unsere erfahrenen Gerber, Lieferanten und Schuhmacher stellen Produkte aus ökologischen oder recycelten Materialien unter fairen Bedingungen her. Zum Wohl unserer Mitarbeiter, der Umwelt und unserer Kunden. Deshalb produzieren wir auch in kleinen Mengen. Dadurch können wir maximale Qualität und einen minimalen ökologischen Fußabdruck garantieren.
Marek: Ich schau da wegen meiner Rolle als Designer sehr produktbezogen drauf: saubere hochwertige Materialien, Qualität in der Verarbeitung, Langlebigkeit durch das vorher genannte UND Design das „zeitlos“ funktioniert und sich in der Garderobe unterordnen kann. Wie nachhaltig ist ein Schuh, den ich nicht trage, weil er nur auf ein Outfit passt?
Wie stellt ihr Nachhaltigkeit und Qualität in euren Produkten sicher?
Noel: Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer DNA – seit unserer Gründung. Für uns ist sie kein Trend, dem wir nur mit Worten folgen, sondern gelebte Praxis – vom Schuh bis zur Verpackung, vom Büro bis zum Versand. Gemeinsam mit unseren Produzenten in Portugal haben wir einige der höchsten Umweltstandards der Modeindustrie entwickelt.
Marek: Wir sind streng mit uns in Sachen Produktion und Material: Nachhaltigkeit bedeutet da Kompromisse einzugehen. Als Designer ist das eine Herausforderung, die ich lieben gelernt habe: manche Sachen gehen eben nicht, weil unser Moralkodex es nicht vertritt. Aus dieser „Limitierung“ schöpfen wir Produkte die für sich stehen können.
Ihr seid auch im Consulting tätig – Wie weit helft ihr da anderen Brands beim nachhaltigen Arbeiten?
Ja, wir unterstützen andere Marken aktiv dabei, nachhaltiger zu arbeiten. Seit vielen Jahren beraten wir Unternehmen aus verschiedensten Branchen. Unsere Projekte umfassen nicht nur Schuhe und Accessoires, sondern auch Lebensmittel und technisch anspruchsvolle Produkte. Dabei haben wir neue Maßstäbe gesetzt – beispielsweise mit der Auszeichnung des ersten „Grünen Nagels“ oder durch staatlich geförderte Innovationsprojekte. Unser Fokus liegt auf ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Wir pflegen langfristige, vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Lieferanten und haben ein feines Gespür für Trends sowie gesellschaftliche Entwicklungen. Mit ekn footwear haben wir bewiesen, dass Nachhaltigkeit und zeitgemäße Markenführung perfekt zusammenpassen. Unsere Produkte werden heute auf vier Kontinenten erfolgreich vertrieben.
Mit unserem Know-how, unserem Netzwerk und unserer Erfahrung entwickeln wir maßgeschneiderte, nachhaltige Lösungen – für Marken oder Produkte.
Welches ekn Modell ist euer absoluter Favorit?
Noel: Muku
Marek: Ach, schwierig. Ich mag den Daisy gerne, weil er ein Dauerbrenner ist. Gerade freu ich mich über unseren neuen Runner Muku, weil ein paar Fotoshootings anstehen, die bestimmt gut werden und die Geschichte zum Schuh größer macht.
Was bedeutet nachhaltig #jungbleiben für euch?
Noel: Für uns bedeutet nachhaltig #jungbleiben, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, neugierig zu bleiben und Veränderungen aktiv mitzugestalten. Es geht darum, nicht in alten Mustern zu verharren, sondern sich stetig weiterzuentwickeln – sowohl als Marke als auch als Menschen. Jungbleiben heißt für uns auch, mutig neue Wege zu gehen, Nachhaltigkeit immer wieder neu zu denken und die Zukunft aktiv mitzugestalten – fair, umweltbewusst und mit einer klaren Vision.
Marek: Also ich genieß grade, dass ich mit Mitte 30 in Sachen Coolness ein bisschen den Anschluss verloren hab. Mir gibt’s Frieden, nicht mehr bei jedem Trend mit vorne dran zu sein. Trotzdem #jungbleiben – ich bin kurz davor einen kleinen Garten bewirten zu können, perspektivisch werde ich also besser essen und sicher damit #jungbleiben
Noel: mild
Marek: Mild, ich will Wasser „ordentlich abbohren“ können, mit richtig prickelnder Kohlensäure bekomm ich das nicht hin.
Wer jetzt wie wir von dem Frankfurter Label ekn nicht genug bekommen kann, darf sich freuen: Denn jetzt habt ihr die einmalige Chance 1 von 2 personalisierten Sneakern ganz nach eurem Geschmack zu gewinnen! Hier geht’s zum Gewinnspiel – Wir wünschen viel Glück!
Credits:
Fotos © Sebastian Flek