Trend zum Handwerk: Töpfern im Close-up
“Töpfern war nie out”, verriet uns bereits Kunst-Keramikerin Onka Allmayer-Beck. Sie verkauft ihre wild creatures mittlerweile in die ganze Welt und stellt national und international aus. Doch der Trend ist alleine schon in den Instagram-Feeds und auf Tik Tok sichtbar, hat er doch in den letzten Jahren wieder an Popularität gewonnen, und zwar aus verschiedenen Gründen. Töpfern ist nicht nur eine der ersten Handwerkskünste, die Menschen tausende Jahre begleitet und sich in ihren Prinzipien von damals nicht verändert hat.
In der heutigen schnelllebigen Welt mag die Rückkehr zu handgemachten und persönlichen Kunstwerken eine Gegenbewegung zum Massenkonsum und steril designten Produkten sein, die nicht voneinander abweichen. Egal ob Geschirr, Skulpturen oder Dekorationsgegenstände – das unglaublich vielschichtige Feld, das sich bei der Arbeit mit Ton oder – seit neuestem – auch Paperclay ergibt, geht viral. Und es macht süchtig. Dient es doch auch zur Entspannung und Stressabbau. Wer es schon einmal gemacht hat weiß: Töpfern hat seine meditativen Qualitäten.
Der Trend zum Do-it-yourself (DIY) hat viele Menschen dazu ermutigt, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und das Töpfern passt gut in diese Bewegung, da es relativ leicht zu erlernen ist und die Materialien erschwinglich sind. Insgesamt zeigt der Trend zum Töpfern, dass die Menschen eine tiefe Verbindung zu Kunst und zur Herstellung von handgemachten Gegenständen suchen. Es ermöglicht individuellen Ausdruck, Entspannung und die Schaffung von einzigartigen, nützlichen Gegenständen.
Wo kann man Töpfern lernen?
Hier haben wir gleich einmal zwei Vorschläge an neuen Studios bzw. Ateliers, die in Wien in den Startlöchern stehen: “Ton in Ton” und “Clayground” laden alle ein, die auf der Suche nach einem Töpferplatz sind, hier Wurzeln zu schlagen. Neben Work Stations gibt es auch den Brennofen. Übrigens findet man auch in Berlin einen “Clayground“, der mit einer Membership aufwarten kann.
Fotos: © Unsplash / Blake Cheek, Unsplash / Mathilde Langevin
Instagram-Accounts rund um Töpfern
‘One Of A Kind Clay’ von Carola Pojer
Das Vöslauer-Testimonial, das vor kurzem erst ihr eigenes “shoppable Apartment”, House of Auster, startete, ist seit einiger Zeit in der Töpferei verhaftet und mittlerweile eine wahre Meisterin der Töpferscheibe geworden. So meistert die Wiener Influencerin neben ihrem hektischen Alltag ein Handwerk, das sie vollauf begeistert. Besonders beliebt sind ihre Becher FRU (das dänische Wort für “Frau”), die mit verschiedenen Glasuren erhältlich, mittlerweile sehr gefragt sind. Wer nicht in das ‘House of Auster’ kommt, kann sie (bald) auch in dessen Online-Shop bestellen. Mehr dazu auf dem Instagram-Account “One Of A Kind Clay“.
Hello Clayre.
Da die wenigsten einen Brennofen zu Hause haben, empfiehlt es sich mit lufttrocknendem Ton zu arbeiten. Eine Community hat sich rund um den Instagram-Channel “Hello Clayre” gebildet. Mit dem Starter-Kit für zu hause, gibt es auch einen Video-Kurs in dem man alles wichtige erfährt. Die Materialien beinhalten neben dem lufttrocknenden Ton auch verschiedene Tools sowie Stamps mit denen Schriften in den noch weichen Ton eingedrückt werden können. So kann man beispielsweise Geschenkeanhänger oder Türschilder selber machen.
Fotos: © Unsplash / Aedrian, Unsplash / Geraldine Lewa
Pottery to the People
Der Revolutionsruf “Pottery to the People” soll nicht nur auf Instagram gehört werden und so ist die Begeisterung, die “Mia aus dem ländlichen Bayern” (wie sie sich selbst beschreibt) verströmt, ansteckend. Sie stellt Aufbaukeramik her, die man selber durch Übung erlernen kann. Damit die ersten Steps auch klappen, stellt sie Schablonen auf ihrer Website zur Verfügug, die einfach ausgedruckt und auf den ausgewalkten Ton gelegt werden, anschließend mit einem Messer ausschneiden und zusammenfügen. Doch was so einfach in Mias YouTube Videos aussieht, kann ganz schön schwierig sein. Deswegen nicht entmutigen lassen! Es sind noch keine Meister:innen vom Himmel gefallen.
Pottery with B
Keramikerin Brigitte “Bridget” Kaser produziert wunderschöne Kreationen, die jeder Keramik-Fan kennen sollte und die man auf Instagram unter “Pottery with B” findet. Unikate in Form von Müslischüsseln, Vasen oder Tassen sind mit wunderschönen Glasuren auch in ihrem Webshop erhältlich. Übrigens eine Idee für Weihnachten: Gutscheine von ‘Pottery with B’ verschenken!
