Katharina & Delia von Mama Matters im #jungbleiben Portrait
Mama Matters hat sich in den letzten Jahren als eine wertvolle Unterstützung für Mütter etabliert. Die Gründerinnen Delia und Katharina geben einen persönlichen Einblick in ihre Reise und die Entwicklung des Unternehmens, das sich mit Achtsamkeit und nachhaltigen Produkten auf die Bedürfnisse von Müttern fokussiert.
Wie würdest ihr Mama Matters in 5 Wörtern beschreiben?
Achtsame Self-Care Produkte für Mamas.
Was war der ausschlaggebende Moment, der euch dazu motiviert hat, Mama Matters zu gründen?
Delia: Die Gründung war stark von meiner eigenen Mutterschaft geprägt. Als mein Sohn vor acht Jahren geboren wurde, war ich überrascht, wie viele Dinge eine frischgebackene Mutter – insbesondere im Wochenbett – benötigt. Themen wie Wochenbettdepression waren damals noch ein Tabu, das erst langsam aufgebrochen wurde. Gleichzeitig waren wir enttäuscht von den bestehenden Produkten: Entweder war das Design auf das Baby ausgerichtet, die Inhaltsstoffe nicht nachhaltig oder die Düfte viel zu intensiv. Wir wollten diese Lücke schließen – für uns und für andere werdende Mütter.
Inwiefern haben eure persönlichen Erfahrungen als Mütter die Entwicklung eurer Produkte geprägt?
Katharina: Unsere Erfahrungen waren der Grundstein. Viele unserer Produkte sind aus dem entstanden, was wir selbst schmerzlich vermisst haben. Unsere wiederverwendbaren Stilleinlagen zum Beispiel entwickelten wir in meiner zweiten Schwangerschaft. Die Einwegprodukte, die ich damals benutzt habe, hinterließen Fussel, und ich hatte ständig die Sorge, mein Baby könnte diese verschlucken. Zudem machte mich der Gedanke an die damit verbundenen Müllberge nachdenklich. Andere Produkte entstanden durch den wertvollen Input unserer Hebamme, die mittlerweile unsere Muse ist und uns regelmäßig inspiriert.
Wie plant ihr, das Bewusstsein für die Herausforderungen im Wochenbett und die Bedeutung von Selbstfürsorge zu erhöhen?
Dazu haben wir gerade letztes Jahr mehrere Initiativen gestartet. Gemeinsam mit der Wiener Städtischen Versicherung arbeiten wir daran, das Bewusstsein für Selbstfürsorge schon während der Schwangerschaft und auch fürs Wochenbett zu fördern, indem unsere Pakete präventiv als Teil der Versicherungsleistung angeboten werden.
Weiters haben wir „Motherhood Unseen“ ins Leben gerufen. Unter diesem Namen haben wir eine tolle Reihe an Video-Interviews, die man auch als Podcast hören kann, gestartet.
Frauen sollen so dazu ermutigt werden, verschiedene Tabuthemen zu reflektieren und sich weniger allein zu fühlen.
Wir reden dort über Matrescence – das ist die Transition von der Frau zur Mutter – über Partnerschaft dynamiken, Sex in der Schwangerschaft und nach der Geburt, Erfahrungen von Alleinerziehenden, uvm. Die Episoden sind auf YouTube und Spotify zu sehen/hören. Teil dieser Initiative war auch eine Fotoausstellung mit internationalen Fotografinnen, die die unsichtbaren Seiten der Mutterschaft in Ihren Arbeiten beleuchteten im Mai 2024.
Ein weiterer wichtiger nächster Ansatzpunkt für uns ist die Einbindung des Umfeldes von Müttern in deren Wochenbett. Selbstfürsorge ist nur möglich, wenn das Umfeld unterstützend wirkt. Andernfalls kann der Druck, alles allein zu bewältigen, ins Gegenteil umschlagen und die Frauen fühlen sich zusätzlich schuldig.
Gibt es bestimmte Rückmeldungen oder Geschichten von Müttern, die euch besonders berührt haben?
Absolut. Unsere Kundinnen sind unglaublich wertschätzend, und es kommt vor, dass Frauen extra vorbeikommen, nur um sich persönlich zu bedanken. Besonders berührend war eine junge Mutter, die mit ihrem Neugeborenen vor uns stand und sagte: „Ihr habt mein Wochenbett gerettet.“
Unser Laden ist oft ein Ort, an dem Frauen ihre Sorgen teilen und um Rat fragen. Diese Begegnungen haben uns in den letzten Jahren geprägt und wachsen lassen – es ist definitiv einer der schönsten Aspekte unserer Arbeit.
Wie sieht euer idealer “Mama Matters”-Moment aus?
Ein Highlight war definitiv die erste Vienna Self-Care-Week im Februar 2024. Dank der Unterstützung vieler lokaler AkteurInnen aus dem Self-Care-Bereich – von Yoga-Lehrerinnen bis zu Ernährungsberaterinnen – konnten wir eine Plattform schaffen, die Frauen in herausfordernden Zeiten unterstützt. Die Atmosphäre war erfüllt von Gemeinschaft und Empowerment. Die Frauen hatten 1 Woche lang kostenlosen Zugang zu verschiedenen Workshops, Vorträgen und Ritualen. Zu sehen, wie Frauen sich beschenkt und gestärkt fühlen, war wunderschön.
Was ist eure Vision für die Zukunft von Mama Matters, und wie möchtet ihr andere Mütter auf ihrer Reise unterstützen?
Die Mütter selbst wollen wir weiterhin mit unseren Self-care Messages und unseren Produkten in ihren täglichen Ritualen stärken. Unsere Vision ist es aber, ein breiteres Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Mutterschaft uns alle betrifft.
Mütter können nur so gut für sich selbst und ihre Kinder sorgen, wie es die Gesellschaft ihnen ermöglicht.
Wir möchten das Umfeld von Müttern stärker einbinden, damit das Wochenbett eine selbstbestimmte, nährende Erfahrung wird.
Was bedeutet #nachhaltig jung bleiben für euch?
Da wir ja beim Thema Mutterschaft sind: Es geht für uns sehr stark darum, eine lebenswerte Welt für unsere Kinder zu gestalten. Das bedeutet für uns, offen zu sein, aus jeder Begegnung zu lernen und andere Perspektiven wertzuschätzen.
Ein neugieriger, unvoreingenommener Geist – wie der eines Kindes – ist der Schlüssel, jung zu bleiben.
Cheesy aber true. 🙂
Ohne, mild, oder prickelnd?
Nach unserer Water-Tasting-Erfahrung während der Self-Care-Week sind wir echte Expertinnen. Heute, nach einem Glas Wein gestern, definitiv prickelnd oder mit extra Magnesium!
Fotos © Griesbacher-Tafner