Leni Charles im #jungbleiben Portrait
Die Künstlerin, Grafikerin und Gründerin – Leni Charles – erzählt uns, wie sie es schafft Menschen mit ihrer Movement-Brand “Kids of Diaspora” und ihren Souljourneys Menschen miteinander zu verbinden: “Wir sind eins, ganz gleich, woher wir kommen.” Dieses bedeutungsvolle Statement ist die treibende Kraft hinter all ihren Tätigkeiten. Im #jungbleiben Magazin gibt uns Leni inspirierende Einblicke in ihre tägliche Arbeit zwischen intersektionalem Feminismus, der Heilung des inneren Kindes und Inklusion.
Wie würdest du dich selbst in 5 Worten beschreiben?
feinfühlig, einfühlsam, bestimmt, ungeduldig, kreativ
Was hat dich und deine Schwester, Cherrie O. dazu inspiriert, die Movement „Kids of the Diaspora“ zu gründen und was liegt dir dabei besonders am Herzen?
Ich war Senior Artdirektorin bei Kreativagenturen, die mir den Umgang mit Kampagnen und das Handwerk mitgegeben haben. Ich war nach meinem berufsbegleitetem Masterstudium dann soweit mich selbständig zu machen und habe für verschiedene Unternehmen, Künstler:innen Visuelle Kommunikation gemacht und freelance auch ab und zu noch bei Agenturen, wenn diese kreative Beratung bei Diversity, Equity & Inclusion-Strategien benötigen.
Was hat dich und deine Schwester, Cherrie O. dazu inspiriert, die Movement „Kids of the Diaspora“ zu gründen und was liegt dir dabei besonders am Herzen?
Die Gründung von “Kids of Diaspora” wurde von unserem gemeinsamen Bedürfnis inspiriert: dem Wunsch nach Repräsentation und Zugehörigkeit für Menschen, die sich in verschiedenen kulturellen Identitäten wiederfinden. Als Schwestern, die in einer multikulturellen Familie aufgewachsen sind, entsprang die Idee der Brand meiner inneren Stimme.
Wir kreieren nicht nur Mode im Kontext der Diversität, sondern auch systemrelevante Artworks, Events und Poetry, um auf kreative Art und Weise Bewusstsein zu schaffen, einerseits für das Empowerment marginalisierte Menschen und andererseits auch für die Mehrheitsgesellschaft.
Du setzt dich nicht nur mit deiner Brand sondern auch als Privatperson sehr für die Themen intersektionalem Feminismus, Diskriminierung und Identitäten ein. Was wäre deine perfekte Vorstellung von einer offenen und gelungenen Welt?
Ich glaube daran, dass die Welt wieder in ihre natürliche Balance geraten wird, wenn man bedenkt wie manipuliert wurde und die Folgen nun für Ungleichgewicht sorgen. Meine Vision für eine Welt in der ich gerne lebe, gründet sich auf unseren Kids oft the Diaspora-Botschaften “Deconstruct The Concept of Minority” und “We are one”. Dadurch wird Raum für das Bewusstsein geschaffen, dass wir alle miteinander verbunden sind, über den geografischen Kontext hinaus bis hin zur spirituellen Wahrnehmung.
In unseren Artworks deuten wir auf die Wichtigkeit von intersektionalem Feminismus hin.
Bei unseren Event-Experiences laden wir Menschen dazu ein, mit uns gemeinsam zu reflektieren, zu meditieren, und auf eine innere Reise zu gehen. Wenn man etwas verändern möchte, ist meiner Meinung nach der erste Schritt, bei sich selbst anzufangen, Dinge die sich im Jetzt und im Ungleichgewicht befinden, zu balancieren, wenn man die Möglichkeit hat. Ich empfinde auch, dass mit Nachhaltigkeit neben dem Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt, auch die Qualität sozialer Verbindungen gemeint ist, die durch gemeinsame Unterstützung ein gesundes Zusammenleben fördern können ganz unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder anderen Merkmalen.
Was bedeutet VeränderJung für dich und was war dein kältester und mutigster Sprung ins Wasser bisher?
Veränderjung ist für mich das Loslassen von veralteten Erwartungshaltungen der Gesellschaft gegenüber dem eigenen Lauf des Lebens. Für manche wäre mein Leben wahrscheinlich Chaos: Zu ungewiss. Ein Roller-Coaster. Selbständig. Single-Mom. Unverheiratet. Keine Häuslbauerin – vielleicht wäre ich auch das komplette Gegenteil, hätte ich nicht die Wichtigkeit von Traumaaufarbeitung erkannt. Ich bin mittlerweile 34 Jahre alt und ich habe mich noch nie so jung, lebendig, gesund und frei gefühlt wie jetzt. Das verdanke ich meiner starken Verbindung zur Intuition. Ihr zu vertrauen war für mich bislang das mutigste und zugleich sicherste was ich tun konnte.
Du bist aktuell in der Vöslauer Kampagne zu sehen und beziehst dich dabei auch auf gemeinsame Souljourneys/Imaginationsreisen und die Heilung des inneren Kindes. Was ist damit gemeint und was kann man sich unter euren Inner Garden Parties vorstellen?
Die Inner Garden Party ist eine Experience, die ich mit Cherrie ins Leben gerufen habe. Es ist ein Soulfoul Afternoon, der einem Möglichkeiten bietet sich selbst tiefgehender kennenzulernen und Berührungspunkte zu „deinem wahren Ich“ herstellen kann. Ich hoste die Events gemeinsam mit meiner Schwester, Cherrie. Sie hat das Handwerk „katathyme Imagination“ gelernt bei Gracia Suskiewicz, ich werde mich dafür auch ausbilden lassen.
Durch meine bisherige Ausbildung im Spiritual Healing achte ich sehr darauf, dass die Räumlichkeiten gute Energien verströmen bevor die Gäste eintreten.
Cherrie führt die Teilnehmer:innen dann zu ihrem inneren Garten. Danach wird das Gesehene aufgemalt und die Gäste haben die Chance eine One-on-One-Session zu buchen für eine tiefer gehende individuelle Bildbesprechung.
Wird es auch noch in Zukunft gemeinsame Imaginationsreisen mit euch geben?
Ja, definitiv! Unsere Inner Garden Parties werden sehr gut aufgenommen. Wir sind mit unserer Inner Garden Party auch auf einer kleinen Europa-Tour mit Termine in Stockholm, Wien, Berlin und London.
Hast du einen persönlichen Tipp für Zuhause, wenn es um mentale Gesundheit geht?
Was die Energie in meinem Zuhause schlagartig geändert hat, war meine große Geigenfeige. Ich hatte das Bedürfnis eine Pflanze zu haben. Ich glaube an die Heilkraft von Pflanzen und besonders Blumen, egal ob im Garten, im Topf oder in der Vase. Am liebsten beobachte ich wie sich die Energie im Raum ändert, wenn ich Blumen mit heim bringe – da freut sich mein inneres Kind. Mich versetzt das Blumen Arrangieren in einen meditativen Zustand und ich widme den Strauß oft Themen, die mich beschäftigen und versuche für mich somit meine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in deinem Leben?
Nachhaltigkeit zieht sich durch verschiedene Bereiche in meinem Leben.
Dabei weiß ich auch, dass ich noch kann viel dazulernen darf. Bewusste Konsumentscheidungen, was ich an die nächsten Generationen weitergebe, Generationstrauma aufarbeiten und andere dabei unterstützen, auch wie ich meine Privilegien teile.
Was bedeutet #nachhaltig jungbleiben für dich?
Glaube die Antwort auf unser Generationsthema ist eben die Veränderjung – unabhängig des eigenen Alters.
Prickelnd, mild oder ohne?
Prickelnd – und Flaschen für den ganzen Tisch.
Fotos/Stills – TV-Spot: © DMB. I PPMNEXT_Film & Paul Hermann
Fotos: © Sunafilms