Nachhaltiges Schenken: 5 Tipps für Weihnachten
Weihnachten steht vor der Tür, und mit ihm die alljährliche Suche nach den perfekten Geschenken. Doch in einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, ist es sinnvoll, die Art und Weise, wie wir schenken, zu überdenken. Nachhaltiges Schenken bedeutet, nicht nur Freude zu bereiten, sondern dabei auch Rücksicht auf die Umwelt, soziale Gerechtigkeit und bewussten Konsum zu nehmen. Es geht darum, Werte zu verschenken, die weit über das Materielle hinausgehen – einschließlich unserer Zeit, die eines der wertvollsten Güter überhaupt ist.
Warum nachhaltiges Schenken wichtig ist
Der Konsumrausch, der oft mit Weihnachten einhergeht, hinterlässt nicht nur ein großes Loch im Geldbeutel, sondern auch einen enormen ökologischen Fußabdruck. Laut Studien steigt der CO₂-Ausstoß in der Weihnachtszeit erheblich an, vor allem durch die Produktion und den Transport von Waren. Verpackungsmüll, kurzlebige Produkte und unüberlegte Spontankäufe tragen zusätzlich zu Umweltproblemen bei.
Nachhaltiges Schenken setzt ein Zeichen gegen diesen Trend. Es zeigt, dass wir nicht nur an unsere Liebsten, sondern auch an die Umwelt und zukünftige Generationen denken. Das Ziel ist, bewusster zu schenken, Freude zu bereiten, gleichzeitig Ressourcen zu schonen und lokal bei kleinen Geschäften einzukaufen.
Die Vorteile des nachhaltigen Schenkens
Nachhaltiges Schenken hat viele Vorteile: Es reduziert Müll, schont Ressourcen und fördert bewussten Konsum. Gleichzeitig stärkt es soziale Bindungen, da der Fokus auf dem Gedanken und der Mühe hinter dem Geschenk liegt – nicht auf dem Preis oder der Größe des Geschenks.
Nur als kleiner Denkanstoß zum materiellen Aspekt: 2009 hat eine Studie des Rats für Wirtschaft- und Sozialdaten Berlin herausgefunden, dass die Beschenkten das Geschenk stets einen geringeren Wert beimaßen, als es tatsächlich hatte. 2014 berechnete man, dass z.B. in Deutschland ein Wert von 1,4 Milliarden Euro jedes Jahr zu Weihnachten damit “verpufft”. Das geht doch in jeder Hinsicht nachhaltiger, oder?
Kreative Ideen für nachhaltige Geschenke
1. Selbstgemachtes: Geschenke, die mit Liebe selbst hergestellt wurden, sind nicht nur persönlicher, sondern oft auch nachhaltiger. Selbstgemachte Marmelade, handgestrickte Schals oder DIY-Kerzen aus alten Wachsresten sind einzigartige Geschenke, die zeigen, dass man sich wirklich Mühe gegeben hat. Wer zwei linke Hände hat, kann aber auch ein Fotobuch mit gemeinsamen Erinnerungen anfertigen. Die Software, die diverse Anbieter zur Verfügung stellen, reicht aus, um es schön zu gestalten. Auch eigens gemachte Sirupe, Chutneys, Kimchis oder Marmelade machen unter dem Baum Freude. So zeigt man, dass man Zeit in das Geschenk investiert hat.
2. Zeit verschenken: Das Geschenk der Zeit ist unbezahlbar. In einer hektischen Welt, in der wir oft von einem Termin zum nächsten Hetzen, ist es ein besonders wertvolles Geschenk, seine Zeit bewusst mit anderen zu teilen. Das kann ein Tag voller gemeinsamer Aktivitäten sein, Hilfe bei anstehenden Aufgaben oder auch ein entspannter Abend, an dem man einfach nur zuhört und da ist. Ein Tag im Zoo, ein Spieleabend oder ein gemeinsamer Spaziergang sind wertvolle Momente, die lange in Erinnerung bleiben.
3. Secondhand und Vintage: Gebrauchte Gegenstände haben ihren ganz eigenen Charme und sind eine nachhaltige Alternative zu neuen Produkten. Ob es sich um ein seltenes Buch aus einem Antiquariat, eine besondere Schallplatte oder ein schönes Kleidungsstück handelt – Secondhand-Geschenke sind oft originell und umweltfreundlich. Wie die Online-Plattform “willhaben” bei einer Umfrage herausfand, schließen nur mehr 12 % der Österreicher:innen etwas aus zweiter Hand zu schenken. Besonders bei Online-Börsen oder Flohmärkten gibt es wahre Fundgruben an Raritäten – damit macht man garantiert ein einzigartiges Geschenk, das zeigt, dass man sich Gedanken gemacht hat.,
4. Kurse verschenken: Aber nicht nur digital, auch offline kann man viele Kurse erlernen. So sind derzeit Töpferkurse stark gefragt oder jemand praktiziert Yoga bzw. Pilates oder möchte damit anfangen? Warum nicht ein paar Stunden oder einen Schnupperkurs schenken?
5, Digitale Geschenke: Abonnements für Musik- oder Filmplattformen, Online-Kurse oder E-Books sind ebenfalls nachhaltige Geschenkoptionen. Sie brauchen keine Verpackung und schonen Ressourcen. Es gibt etwa immer mehr Plattformen für Hobby-Künstler:innen, die zeigen, wie man bestimmte Techniken erlernen kann. Solche Kurse bieten etwa Domestika oder Skillshare an. Sie eignen sich ideal, um sie zwischen den Feiertagen auszuprobieren.
“Grün” verpacken
Techniken wie das japanische Furoshiki mit Tüchern oder kreative Verpackungen aus Backpapier mit Druck darauf, sind persönlicher als gekauftes Geschenkpapier. Dieses ist leider oft mit giftigen Chemikalien bedruckt und stammt aus umweltbedenklichen Produktionen. Jedes Jahr werden dadurch Millionen Tonnen Papier weggeworfen. Backpapier mit Goldstiften selbst verzieren oder mit Acrylfarben Schneeflocken aufmalen, ist eine Möglichkeit. Wer auf Schleifen nicht verzichten möchte, der kann z.B. Stoffschleifen verwenden, die man jedes Jahr wiederverwenden kann.